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Witterungsbedingungen angepasste Fütterung ist nicht immer so einfach

Die Nächte werden langsam länger, die Temperaturen sinken, somit wächst auch das Fell unserer Pferde im Herbst wieder zum dicken Wintermantel heran. Das Weidegras schränkt sein Wachstum ein, das Angebot an Kräutern und Gräsern und dessen Nährstoffgehalt sinkt. Pferde müssten also im Herbst und Winter theoretische mehr Gras zu sich nehmen als im Sommer um ihren Nährstoffbedarf zu decken, es steht aber weniger oder gar kein Gras zur Verfügung. Durch die veränderten Bedingungen wird sowohl das Immunsystem als auch der Stoffwechsel enorm beansprucht und der Körper hat Höchstleistungen zu erbringen, die wir aber gar nicht sehen. Geschwächte, kranke oder ältere Pferde können darauf empfindlich reagieren, aber auch bei allen anderen sollte Fütterung und Haltung im Winter an die Bedürfnisse des jeweiligen Pferdes angepasst werden. Durch Gabe von Zusatzfutter mit Mineralien, Vitaminen, Kräutern und Ölen kann der Besitzer das Abwehrsystem seines Pferdes stärken und häufigen Krankheiten wie Husten und Erkältung vorbeugen.

Lange dunkle Nächte

Man kann selbst beobachten, dass sich auch der menschliche Rhythmus mit der längeren Dunkelheit ändert. Viele werden mit der Sonne wach und in der Dämmerung müde. Unseren Pferden geht es ähnlich. Manche werden etwas träger oder ändern sogar ihren Schlafrhythmus. Hier kann eventuell eine Umstellung der Trainigszeiten helfen.

Fellwechsel und Immunsystem

Das Wachstum des Winterfells ist nicht nur an die langsam sinkenden Außentemperaturen gebunden, sondern orientiert sich auch am Tag-Nacht-Rhythmus. Wenn die Sonne langsam schwächer wird und nicht mehr hoch am Himmel steht, ist das für unsere Pferde ein Zeichen, ihr Winterfell wachsen zu lassen um nicht zu frieren – schließlich hat die Natur für sie keine wärmenden Kleider vorgesehen. Zur Bildung eines ausreichend dichten und warmen Haarkleides benötigen alle Tiere viele Mineralstoffe und Vitamine, die dann wiederum an anderen Stellen fehlen. Wie stark das Winterfell wächst, ist natürlich vom jeweiligen Pferd, der Rasse und natürlich auch von der Haltungsform abhängig und wird zusätzlich von wärmenden Decken beeinflusst.
Das Immunsystem der Pferde läuft auf Hochtouren. Gerade jetzt brauchen Pferd mehr Vitamine und Mineralien, um trotz Fellwechsel und der Umstellung fit zu bleiben. Nur ein gesundes und fittes Immunsystem kann Kälte, Viren, Bakterien und Pilze abwehren. Da der Organismus der Pferde aber in dieser Zeit schon sehr belastet, teilweise sogar schon überlastet ist, freut sich dieser über Unterstützung und zusätzliche Energiezufuhr.

Von der Weide in den Stall

Das Ende der Weidesaison ist wohl jedes Jahr wieder die größte Veränderung für unsere Pferde. Oft kommt es vor, dass Pferde im Herbst und Winter nur noch in Offenställen oder in der Box mit gelegentlichem oder gar keinem Auslauf auf Paddocks gehalten werden.
Schon im Herbst hört das Gras langsam auf zu wachsen. Dadurch sinkt der Nähstoffgehalt, es wird feiner und wasserreicher, der Fruktan-/Stärkegehalt steigt. Hier ist Vorsicht geboten, denn Pferde können Fruktan nicht verarbeiten. Durch Störungen des Stoffwechsels und Freisetzung von Giftstoffen im Darm kann es zu Kotwasser, Gasbildung oder sogar Koliken kommen. Auch wichtige Nährstoffe werden dann eventuell nicht mehr richtig aufgenommen. Sobald die Temperaturen nachts unter etwa 5 Grad sinken, ist Gras für unsere Pferde nicht mehr verträglich! Um ihren Nährstoffbedarf zu decken, müssten unsere Pferde im Herbst und Winter sogar mehr Gras fressen als im Sommer.  In dieser Jahreszeit steht aber weniger, schlechteres oder gar kein Gras mehr zur Verfügung. Daher sollte man den Raufutterbedarf des Pferdes in Form von mehreren und ausreichenden Heurationen decken und eventuell sogar Kraftfutter zufüttern, um den gesteigerten Energiebedarf auszugleichen. Einen Vitaminmangel des Heus kann man durch die Fütterung von Saftfutter wie z.B. Möhren ausgleichen.

Futterrationen an den Bedarf der Pferde anpassen

In der Regel haben Pferde in der kalten Jahreszeit einen höheren Energiebedarf als im Sommer. Stoffwechsel und Immunsystem brauchen ausreichend Energie für Fellwechsel, Abwehrkräfte und um größere Temperaturschwankungen auszugleichen. Nun ist es besonders wichtig, die täglichen Futterrationen an Arbeitsbeanspruchung, Alter, Rasse und Gewicht des jeweiligen Pferdes anzupassen. Die Grundlage der Fütterung sollte hochwertiges Raufutter in Form von Heu sein.  Nach einer Faustformel benötigen Pferde pro 100 Kilogramm Körpergewicht mindestens 1,5 Kilo Heu täglich, aber hier gehen die Meinungen von Pferdebesitzer und Stallbetreibern oft weit auseinander. Eine zusätzliche Zugabe von Wiesen- oder Heucobs, eventuell auch Mash, kann manchen Pferden helfen, das Normalgewicht zu halten. Aus unserer Erfahrung hat sich gezeigt, dass es ratsam ist, mehrere Rationen über den Tag hinweg zu füttern. Dadurch halten wir die Energiezufuhr für unsere Lieblinge gleichmäßig hoch und vermeiden Stress.

Wenn der Speiseplan einseitiger wird – Mineralien unterstützen den Stoffwechsel

Der Stoffwechsel unserer Pferde muss gerade im Fellwechsel auf Hochtouren arbeiten, was eine zusätzliche Belastung für das Pferd bedeutet. Mit gezielter Zufütterung (aber keine Überfütterung!) von Vitaminen und Mineralstoffen können wir Pferde in dieser Zeit unterstützen. Zink fördert nachhaltig Wachstum und Zellteilung von Haaren und Haarwurzeln und hilft bei Bildung neuer Haut und Schleimhaut. Es unterstützt also den Fellwechsel und das Immunsystem des Pferdes. Überall erhältliche Zusätze mit Zink, Folsäure, Biotin und Selen sowie ein Salz- oder Mineralleckstein,  helfen unseren Pferden gut durch den Fellwechsel und über unsere langen Winter zu kommen.
Als Abwechslung und auch als Beschäftigung kann man seinem Pferd Blätter oder Äste zur Verfügung stellen. Wir nehmen Äste von Birken, Weiden oder Apfelbäumen zum Knabbern in der Box oder füttern kleine Mengen von Brombeer- oder Himbeerblättern. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, jedoch sollte man sich vorher genau informieren, was  und wie viel sein Pferd verträgt und was für Pferde giftig ist.

Pflanzenöle und Kräuter als zusätzliche Energiequelle

Preiswert und effizient sind hochwertige, kaltgepresste Öle als zusätzliche Energiezufuhr. Sie liefern ungesättigte Omega-3-Fettsäuren, wie sie auch in Gras und Heu zu finden sind. Lein-und Schwarzkümmelöl sind wertvolle Energieträger für die Pferdefütterung im Winter, da sie neben der Zufuhr ungesättigter Fettsäuren entzündungshemmende und stoffwechselfördernde Eigenschaften haben. Auch Kräuter sind kleine Wunder der Natur. In freier Wildbahn würden unsere Pferde selbstständig nach Kräutern, Wurzeln und Rinden suchen und unter dem Schnee freischarren. Diese Möglichkeit ist unseren Hauspferden aber meist nicht gegeben.
Mit verschiedenen Kräutermischungen können wir unsere Vierbeiner je nach Bedarf individuell unterstützen. Bei uns haben sich Hagebutten und Holunderbeeren als herbstliche Vitaminbomben mit Spurenelementen, Vitaminen, Flavonen und Fruchtsäuren zur Stärkung des Immunsystems bewährt. Auch Hanfsamen mit gesunden Fetten, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen unterstützen ein gesundes Fellwachstum und die wohltuenden Wirkstoffe von Fenchel, Kamille, Brennessel und Löwenzahn helfen unseren Pferden, sich besser auf die veränderten Fütterungsbedingungen einzustellen.
Im Handel gibt es verschiedene Mischungen und jeder Pferdebesitzer sollte selbst entscheiden was und welche Dosierung für sein Pferd richtig ist.

Tränken regelmäßig kontrollieren

Aus Beobachtungen wissen wir, dass Pferde in den Herbst- und Wintermonaten weniger Bedarf an Wasser haben, was unter Umständen eine Mehrbelastung für die Nieren bedeutet. Frisches und qualitativ hochwertiges Wasser ist ein MUSS, besonders in der kalten Jahreszeit, und sollte dem Pferd IMMER ausreichend zur Verfügung stehen. Schließlich benötigt ein Pferd pro 100 Kg Gewicht ca. 5,5 Liter pro Tag.
Im Winter besteht die Gefahr, dass Tränken und deren Zuleitungen bei Frost zufrieren. Hier kann man durch Isolierungen und täglicher Kontrolle leicht Abhilfe schaffen. Bei CD|CLASSIC DRESSAGE sind alle Tränken beheizt, aber wir kontrollieren die Funktion täglich auf den Außenanlagen und in den Boxen, vor allem nach frostigen Nächten.

Mauke hat Hochsaison und Parasiten wie Haarlinge feiern Feste

Viele kennen das Problem. Aus unseren schönen, saftigen Weiden wird langsam aber sicher ein braunes Matschloch. Da viele ihre Pferde aber trotzdem nicht nur in Boxen halten wollen, stehen diese oftmals ein paar Tage oder Wochen im Schlamm. Trockene Paddocks wie bei CD|CLASSIC DRESSAGE schaffen Abhilfe, aber in vielen Ställen sind diese leider nicht vorhanden. Ist auch noch das Immunsystem etwas angeschlagen, oder hat das Pferd spröde Fesselbeugen, nisten sich oft Bakterien oder Milben ein. Mauke, eine bakterielle Hautentzündung, breitet sich rasant aus, denn bei feuchtem Boden vermehren sich Bakterien besonders schnell. Aus kleinen Hautentzündungen entstehen nässende Ekzeme, Krusten und Wucherungen, welche den Pferden große Schmerzen bereiten und sogar zu Lahmheit führen können. Trockener Boden und eine saubere Umgebung sind dann die ersten Schritte einer oft schwierigen und langwierigen Behandlung.
Deshalb achten wir bei CD|CLASSIC DRESSAGE besonders auf eine trockene und saubere Umgebung um unseren Pferden solche Strapazen zu ersparen.

Keine Chance für Husten und Erkältungen

Atemwegserkrankungen haben es im Winter einfach, wenn Immunsystem und Stoffwechsel bereits durch die Witterung sehr beansprucht sind.

  • Wir streuen unsere Boxen mit hochwertigen Strohcops ein, denn ein schlechtes Stallklima, Staub sowie Pilz-und Schimmelsporen im Einstreu können häufige Auslöser für Erkrankungen der Atemwege sein.
  • Das wollen wir in unserem Stall vermeiden!
  • Bei uns gibt es keine Boxenhaltung in den Wintermonaten ohne Frischluftzufuhr!
  • Unsere Pferde sind möglichst das ganze Jahr draußen!

*Unser Artikel ersetzt keinen tierärztlichen Rat und spiegelt nur unsere eigenen Erfahrungen wieder.

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